29.01.2025 | Lesedauer: 5 Min.

Ausblick 2025: Mit diesen Themen beschäftigen sich Family Offices

Ausblick 2025: Mit diesen Themen beschäftigen sich Family Offices.

Vermögen erhalten und vermehren, als vertrauensvoller Partner und immer zum Wohle der Familie: Die Kernaufgabe unabhängiger Family Offices ändert sich kaum. In einer Zeit, die von Umbrüchen und Unsicherheit geprägt ist, steigen jedoch die Ansprüche an das Vermögensmanagement. Wir geben Ihnen eine Übersicht der Herausforderungen, mit denen sich professionelle Vermögensarchitekten aktuell beschäftigen – und zeigen, welche Trends und Themen in diesem Jahr ganz oben auf der Agenda stehen.

Darunter sind Schwerpunkte, die bereits seit geraumer Zeit im Fokus der Family Offices stehen. So ist das Megathema Nachhaltigkeit längst von der Nische in den Mittelpunkt vieler Investmentstrategien gerückt. Andere Entwicklungen, die eine genaue Beobachtung erzwingen, entstehen erst: So verweist der Machtwechsel in den USA ebenso wie die Neuwahl in der Bundesrepublik auf zunehmende politische Instabilität. Aber gleichgültig, ob Dauerthema oder aktuelle Entwicklung: Eine Beschäftigung mit den genannten Themenfeldern ist für Family Offices unverzichtbar.

Achten Sie bei der Auswahl eines geeigneten Dienstleisters also darauf, inwieweit Ihr Kandidat mit seinem Angebot auf der Höhe der Zeit ist!

Die Zukunft ist nachhaltig

An der Berücksichtigung von ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) kommt mittelfristig kein Family Office vorbei. Viele Anbieter haben darauf bereits reagiert: Wie eine Studie von Roland Berger und der WHU zeigt, lässt bereits die Hälfte ESG-Kriterien in ihre Entscheidungsprozesse einfließen. Andere werden nachziehen, denn wer nicht reagiert und Kompetenzen aufbaut, nimmt Nachteile in Kauf. Diese ergeben sich zum einen aus einer zunehmend strengen Regulatorik, die nachhaltige Investments gegenüber nicht-nachhaltigen bevorzugt. Zum anderen riskieren Family Offices, bei den Wachstumschancen von morgen außen vor zu bleiben.

Beim Aufbau nachhaltiger Portfolios ist jedoch Vorsicht geboten: Aufgrund fehlender einheitlicher Standards fällt es nicht immer leicht, seriöse von unseriösen ESG-Produkten zu unterscheiden. Viele Ratings halten einer Überprüfung ihres gesellschaftlichen Mehrwerts nicht stand und stellen sich bei genauerem Hinsehen als nichtssagend oder gar irreführend heraus. Für Family Offices bedeutet dies, dass sie Know-how in allen Bereichen des nachhaltigen Investierens aufbauen müssen. Dazu gehört ein tiefgreifendes Verständnis für die unterschiedlichen Nachhaltigkeitsansätze (wie beispielsweise Impact Investing) sowie das Wissen, welche Asset Manager die besten Ergebnisse bringen. Nur so kann sichergestellt werden, dass Strategien nicht nur nachhaltig erscheinen, sondern ambitionierten Nachhaltigkeitszielen auch tatsächlich gerecht werden.

Gefragte Direktbeteiligungen

Nicht nur die Hinwendung zu Nachhaltigkeit verändert die Asset Allokation vieler Anleger. Family Offices engagieren sich auch wieder stärker in privaten Märkten, um die Portfolios ihrer Mandanten zu diversifizieren. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Private Equity, wobei aktuelle Zahlen zeigen, dass es eine Bewegung weg von Fonds hin zu Direktbeteiligungen an Unternehmen gibt. Um Familien beim Aufbau eines Beteiligungsportfolios kompetent unterstützen zu können, benötigen Family Office einerseits ein starkes Netzwerk, das die Identifikation der vielversprechendsten Unternehmen ermöglicht, und andererseits das erforderliche Branchenwissen. Der Auf- und Ausbau von Expertise dürfte 2025 demnach im Fokus vieler Anbieter stehen.

Dieses Expertenwissen ist auch in einem anderen Zukunftsfeld gefragt: So bietet die Blockchain-Technologie neue Möglichkeiten, in Private Equity zu investieren. Die sogenannte Tokenisierung vereinfacht den Einstieg, da kleinere Investitionssummen ausreichen, sie erleichtert den Handel mit Anteilen und sorgt für weitreichende Transparenz. Allerdings steht die Branche bei Blockchain-Anwendungen noch am Anfang. Family Offices, die frühzeitig einen Wissensvorsprung erzielen, können sich vom Wettbewerb abgrenzen und eine Thought Leadership Position einnehmen.

Klare Kommunikation

Dranbleiben bei der Digitalisierung

In Hinblick auf die Digitalisierung können viele Family Offices Fortschritte vorweisen. Sie haben personelle Ressourcen geschaffen, nutzen digitale Tools für ihre Arbeitsprozesse und greifen nur noch im Ausnahmefall auf Excel zurück. Gleichzeitig bestehen erhebliche Unterschiede was den digitalen Reifegrad angeht: So verfügt etwa längst nicht jedes Family Office über eine integrierte Reporting-Software, die in der Lage ist, das Gesamtvermögen mit sämtlichen liquiden und illiquiden Assetklassen darzustellen. Dies steht im Widerspruch zum Wunsch vieler Mandanten, auf alle Daten zugreifen zu können, unabhängig von ihrem Standort und dem eingesetzten Endgerät. Noch relativ wenig verbreitet sind KI-Technologien, beispielsweise in der Investment-Prüfung.

Digitalisierung und Automatisierung gehören demnach auch 2025 zu den wichtigsten Themen für jedes Family Office. Dabei würde es jedoch zu kurz greifen, nur eine Verbesserung der Effizienz, Transparenz und Entscheidungsfindung anzustreben. Ebenso wichtig ist ein gut durchdachtes Sicherheitskonzept, das regelmäßig auf Schwachstellen überprüft wird. Mandanten müssen sich darauf verlassen können, dass ihre sensiblen Daten so gut wie möglich vor Hackerangriffen und Missbrauch geschützt sind. Dabei ist auch eine Berücksichtigung von gesetzlichen Vorgaben wie der EU-Verordnung DORA (Digital Operational Resilience Act) zwingend erforderlich.

Die Branche steht bei Blockchain-Anwendungen noch am Anfang. Family Offices, die frühzeitig einen Wissensvorsprung erzielen, können sich vom Wettbewerb abgrenzen und eine Thought Leadership Position einnehmen."

Franziska Strauch

Die junge Generation verstehen

Viele Familien stehen vor der Unternehmens- oder Vermögensnachfolge. Dabei ist es für einen erfolgreichen Generationenübergang entscheidend, dass nicht nur die Vorstellungen der Senior-Generation berücksichtigt werden, sondern auch die der Next Gen. Ein Family Office, das als glaubhafter Vermittler zwischen den Generationen auftreten will, muss demnach mit der jungen Generation ins Gespräch kommen. Es muss ein Verständnis für deren Erwartungen entwickeln, um diese später in den innerfamiliären Dialog einbringen zu können und darauf aufbauend strategische Empfehlungen zu geben.

Beispielsweise verfolgt die Next Gen häufig nicht nur finanzielle, sondern auch gesellschaftliche Ziele. Das Family Office sollte demnach in der Lage sein, ein bestehendes Portfolio so umzubauen, dass es sowohl den Renditeerwartungen der Senior-Generation als auch dem Verantwortungsbewusstsein der Jungen entspricht.

Zuhören und mitschreiben

Geopolitische Risiken einordnen

In Zeiten der Polykrise sind es Family Offices bereits gewohnt, kurzfristig auf Umbrüche zu reagieren. Standen eben noch Themen wie die Covid-Pandemie und der Ukraine-Krieg im Fokus, wenden sich Investmentstrategen nun vermehrt den Auswirkungen wirtschaftspolitischer Veränderungen zu. Dabei stellen sie Fragen wie: Welche Folgen für die Weltwirtschaft werden die von der Trump-Regierung angekündigten Strafzölle haben? Schafft die deutsche Wirtschaft einen Turnaround und welche Rolle kann dabei eine neue Regierung spielen? Family Offices kommt in dieser Situation die Aufgabe zu, die Sorgen ihrer Mandanten zu berücksichtigen und zugleich die Gemüter zu beruhigen. Da ein Family Office üblicherweise für langfristige Anlagehorizonte und breite Diversifikation steht, stellen kurzfristige makroökonomische Schwankungen ein überschaubares Risiko für den perspektivischen Anlageerfolg dar.

Vermögensmanager stärken das ihnen entgegengebrachte Vertrauen, wenn sie in dieser Phase auf ihre Mandanten zugehen und proaktiv kommunizieren. Gleichzeitig gilt es, die Portfolios der Mandanten auf Unwuchten in der Asset Allokation zu überprüfen. Gerade in Zeiten hoher Volatilität kommt es auf eine breite Streuung des Vermögens unter Einbeziehung liquider und illiquider Assetklassen an. Ist diese nur unzureichend gegeben, sollte nachgebessert werden.

Fazit: Ausblick 2025

Das Jahr 2025 wird für Family Offices eine spannende Zeit des Wandels und der Weiterentwicklung. Mit einem klaren Fokus auf Themen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung und geopolitische Risiken können sie ihre Rolle als vertrauenswürdige Partner vermögender Familien weiter festigen. Dabei wird es entscheidend sein, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und gleichzeitig langfristige Strategien beizubehalten.

Family-Office.de wird auch im Jahr 2025 als Hub und Brücke zwischen vermögenden Familien und Family Offices agieren. Gemeinsam gestalten wir eine erfolgreiche Zukunft.

#vermoegenverbindet

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Vermögen erhalten und vermehren, als vertrauensvoller Partner und immer zum Wohle der Familie: Die Kernaufgabe unabhängiger Family Offices ändert sich kaum. In einer Zeit, die von Umbrüchen und Unsicherheit geprägt ist, steigen jedoch die Ansprüche an das Vermögensmanagement.

Ein Family Office konzentriert sich hauptsächlich auf die Vermögensverwaltung, nicht wahr? Das ist oft die gängige Annahme, wenn es um den Begriff „Family Office“ geht. Ursprünglich wurden Family Offices tatsächlich mit dem Ziel gegründet, das Vermögen wohlhabender Unternehmerfamilien zu verwalten.

Family Offices unterstützen wohlhabende Familien bei der Verwaltung und profitablen Anlage ihres Vermögens. Franziska Strauch, Gründerin von Family Office.de und zertifizierte Family Officerin, kennt die Herausforderungen und Verantwortlichkeiten, die mit großem Reichtum einhergehen. Sie teilt uns ihre Vision als Gründerin und Expertin in diesem Interview mit.

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